Zeitzeugen-Besuch: die deutsch-deutsche Grenze - Erlebnisse und Erinnerungen

27.01.2016 CJD Königswinter « zur Übersicht

Im November 1989 fiel die Berliner Mauer. Gleichzeitig wurden 1.394 km Landgrenze zwischen der Bundesrepublik und der DDR aufgehoben. Dies ist bewusst erlebte Geschichte für uns Eltern, aber theoretische Geschichte für unsere Kinder, die allesamt (glücklicherweise) nichts anderes kennen als ein geeintes Deutschland.

Auch aus diesem Grund hat Frau Manz vom Fachbereich Geschichte einen illustren Referenten eingeladen: Manfred von Reumont, geboren 1941 und seit 1959 beim Bundesgrenzschutz, später im Innenministerium. Später war er an der Auflösung des DDR-Ministeriums des Inneren beteiligt.

Am 27. Januar berichtete Herr von Reumont zunächst den 9. Klassen (GY) und anschließend der Jahrgangsstufe 12 von der deutsch-deutschen Geschichte, vom Aufbau der Grenze und der Bewaffnung der einzelnen BGS-Einheiten, vom Schießbefehl ... Besonders in Erinnerung werden den Schülern die persönlichen Erlebnisse und Berichte über Einzelschicksale bleiben. Oder die Frage: Wann und wie entsteht persönliche Schuld? - schon bei Eintritt in die Partei oder in die Armee, ohne den ein Studium nicht möglich war. Gehorsam und Gewissen?

Eine kleine Geschichte handelte von 2 DDR-Wachposten auf einem Wachturm. Der erste Soldat gab vor austreten zu wollen und nutzte die Gelegenheit zur Flucht. Der zweite Posten , nun auch ohne Aufsicht, entschloss sich aus gleichem Grunde auch zum Grenzübertritt in die Freiheit. Sehr verwundert waren sie, als sie sich im Flur der BGS-Dienststelle begegneten.

Auch wurde deutlich, dass der Kalte Krieg und Unverbesserliche selbst 25 Jahre nach der friedlichen deutschen Einheit leider immer noch nicht Geschichte sind.

Ein interessanter Referent, der noch viel, viel aus seinem bewegten Leben zu berichten hätte und der hoffentlich im nächsten Jahr die nächsten heranwachsenden Jahrgänge damit vertraut macht.