Antisemitismus heute – Gedenken an die Reichskristallnacht am 9. November

03.11.2021 CJD Königswinter « zur Übersicht

CJD Abiturient*innen lauschten heute vormittag interessiert der Lesung von Sven Felix Kellerhoff zum Thema „Antisemitismus in Deutschland“ und hatten sich schon im Religions- und Geschichtsunterricht mit der Thematik beschäftigt. Zum Gedenken an die Reichskristallnacht gab es heute in der Aula die Gelegenheit den Publizisten Sven Felix Kellerhof live zu erleben, der aus seinem Buch „9. November 1938 – wie aus Nachbarn Juden wurden“ las. Anschließend gab es Gelegenheit Fragen zu stellen und zu diskutieren.

Zum Inhalt des Buches:
Im November 1938 geht im ganzen Deutschen Reich die Saat des Hasses auf. In Hunderten Gemeinden demütigen Einwohner ihre jüdischen Nachbarn. Sven Felix Kellerhoff zeigt am Beispiel des rheinhessischen Weindorfes Guntersblum, wie der Hass wucherte, ausbrach und welche Folgen er hatte.
Das heutige Bild des Novemberpogroms 1938 wird von den Vorgängen in Berlin und einigen anderen großen Städten wie München oder Essen dominiert. Doch das eigentlich Schockierende an den antisemitischen Übergriffen der »Reichskristallnacht« war, dass sie anders als frühere organisierte Pogrome tatsächlich reichsweit und bis in die Provinz hinein stattfanden. Die Novemberpogrome sind die Zäsur zu einer neuen Qualität und Intensität der Verfolgung. Gerade der Blick in ein ganz normales Dorf macht die erschreckende Normalität des Judenhasses greifbar und unmittelbar einsichtig. Hier kannten sich Opfer und Täter tatsächlich, lebten eng zusammen. Sven Felix Kellerhoff erzählt von den ergreifenden Schicksalen der Betroffenen in Guntersblum. Er zeigt, wie das Gift des Antisemitismus sich ausbreitete, wie die Situation ab 1933 eskalierte, was im November 1938 genau geschah und wie die Vergangenheit diesen exemplarischen Ort bis heute nicht loslässt.