Baustein Selbstlernzentrum

Das SLZ als schulischer Lernort
Wir wollen das selbst gesteuerte Lernen systematisch fördern und fordern; oberstes Ziel ist, den Schülerinnen und Schülern ein hohes Maß an Eigenverantwortung für den Lernprozess zu übertragen, um dem Begriff des lebenslangen Lernens nicht nur das Wort zu reden, sondern es mit Inhalt zu füllen. Am Ende ihrer Schullaufbahn sollen unsere Schülerinnen und Schüler den Anforderungen, die Beruf und Studium z.B. hinsichtlich des Erarbeitens und Präsentierens von Inhalten an sie stellen werden, gewachsen sein.
Neben der rein instruktiven Vermittlung von Wissen steht in unserer modernen Schullandschaft die eigenständige Informationsbeschaffung, Systematisierung, Analyse, Bewertung und letztendlich auch die Weitergabe der Inhalte im Zentrum curricularer Lernprozesse. Grundvoraussetzung dazu ist zunächst der selbstverständliche und sichere Umgang mit dem Medienangebot.

Einführung in die Bibliotheksnutzung
Die Bibliotheksmitarbeiter führen bisher in Klasse 5 des Gymnasiums im Rahmen des Fachs „Individuelles Lernen“ sowie der Realschule in Zusammenarbeit mit dem Klassen- oder Deutschlehrer und in Jahrgangsstufe 10 in Struktur und Aufbau des Medienbestandes ein, deren Systematik sich nach der „Allgemeinen Systematik für Öffentliche Bibliotheken“ (ASB) richtet, wie sie in den meisten öffentlichen Bibliotheken verwendet wird, sodass die Schülerinnen und Schüler sich bereits bestens auskennen, wenn sie sich später mit der Arbeit z.B. in Universitätsbibliotheken konfrontiert sehen, die mit ähnlichen Systematiken arbeiten.
Für die Zukunft vorgesehen ist hier die enge Verzahnung innerhalb eines systematischen Spiralcurriculums mit entsprechender Progression gemäß dem intellektuellen Entwicklungsstand der Schüler sowie den jeweiligen Nutzungs- und Anforderungsprofilen der einzelnen Jahrgangsstufen wie sie in den jeweiligen Fachcurricula vorgeschrieben sind.
In enger Zusammenarbeit mit dem Fach „Methodenlernen“ werden die dort erworbenen Kenntnisse zur Informationsbeschaffung und –verarbeitung anhand unterschiedlicher Trainingsmodule systematisch eingeübt und gefestigt, um die Schülerinnen und Schüler schrittweise an die Zielvorgabe Lese- und Informationskompetenz heranzuführen. Ein eindrucksvolles Beispiel für die Arbeit mit einem Spiralcurriculum findet sich hier.

Einüben und Vertiefen von Medienkompetenz
Informations-, Dokumentations- und Präsentationskompetenz ist aus heutiger Sicht untrennbar verbunden mit sicherem Umgang mit dem PC, den unsere Schülerinnen und Schüler bereits ab Klasse 5 im Fach Methodenlehre erlernen und ab der Klasse 7 im Fach ITG vertiefen. Sie werden dort - aufbauend auf den in der Grundschule erworbenen Kenntnissen – z.B. mit den Programmen Word, Excel, Power Point vertraut gemacht als auch in Recherche- und Präsentationsmethoden eingeführt.
Die entsprechenden Fertigkeiten finden dann Anwendung bei unterschiedlichen Unterrichtsreihen, innerhalb derer die Schülerinnen und Schülern die vielfältigen Möglichkeiten des Selbstlernzentrums nutzen lernen.

Unterricht im und ums SLZ
Es versteht sich von selbst, dass diese Unterrichtssequenzen Teil des jeweiligen Fachcurriculums sind, während derer die Schülerinnen und Schüler im SLZ individuell, in Gruppen oder im gesamten Klassenverband verschiedene Aufgabenstellungen mithilfe der angebotenen Medien bearbeiten. Auch unabhängig von projektorientierter Arbeit sollen hier Formen wie gelenktes und eigenständiges Erarbeiten, Einüben, Vertiefen sowie Erweitern von Inhalten zur Selbstverständlichkeit werden.
Die Lehrkraft kann ihrer Lerngruppe in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des SLZ einen Handapparat zusammenstellen, der den Schülerinnen und Schülernüber den gesamten vorgesehenen Bearbeitungszeitraum zur Verfügung steht und erstellt – je nach Kenntnisstand der Klasse –Linklisten, die die Recherchearbeit entsprechend kanalisieren.
Auch im Rahmen von wochen- oder arbeitsplangestütztem Unterricht erhalten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, längere Arbeitsphasen mit für das SLZ geeigneten Aufgabenstellungen dort individuell oder im Team zu erledigen.
Andere Arten unterrichtlicher Vernetzung finden sich z.B. in Form von „Bücherkisten“ sowohl für den Deutsch- als auch für den Fremdsprachenunterricht, die für einen bestimmten Zeitraum im Klassen- oder Kursraum verfügbar sind und als Grundlage für Lektüreprojekte Verwendung finden.
Die wichtigste Funktion unseres Selbstlernzentrums liegt also in der Unterstützung bei der Erreichung curricularer Lernziele in enger Verbindung mit zunehmender Lernerautonomie.