Inklusion
„Du hast das Recht, genauso geachtet zu werden, wie ein Erwachsener. Du hast das Recht, so zu sein, wie du bist. Du musst dich nicht verstellen um zu sein, wie es die Erwachsenen wollen.
Du hast ein Recht auf den heutigen Tag, jeder Tag deines Lebens gehört dir, keinem sonst. Du, Kind, wirst nicht erst Mensch, du bist Mensch.“
(Janusz Korczak)
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Der Grundgedanke der Inklusion
Der Grundgedanke „Inklusion“ setzt die Gleichwertigkeit jedes Kindes voraus. Kein Kind muss bestimmte Normen erfüllen, vielmehr stellt die Verschiedenartigkeit der einzelnen Kinder die Normalität da. Die Kinder lernen sich gegenseitig zu akzeptieren, mit all ihren Stärken und Schwächen. Dieser Ansatz bietet den Kindern die Chance, einen rücksichts- und respektvollen Umgang miteinander zu erlernen. Wir verpflichten uns dazu, allen Kindern den Zugang zu Bildungsangeboten zu ermöglichen. Jedes Kind (unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, körperlicher Beeinträchtigungen oder ob ein Kind einen besonderen Förderbedarf hat) kann sich nach seinen Möglichkeiten, in unserer Einrichtung entfalten. Eine gelungene Einzelintegration und eine positive Gesamtentwicklung kann für das Kind mit besonderem Förderbedarf gewährleistet werden, wenn wir Strukturen schaffen, in der das Kind echte Teilhabe erleben kann. Eine zusätzliche pädagogische Fachkraft kann die Aufgabe übernehmen, das Kind im Gruppenalltag zu unterstützen. Dabei nutzen wir das Potenzial der Gesamtgruppe, der drei– bis sechsjährigen Kinder.
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Ziele unserer inklusiven Arbeit
- Stärkung des Selbstbewusstseins und des Vertrauens in sich selbst
- positives Selbstbild über seine familiäre Herkunft mitttragen
- rücksichtsvolle Interaktion mit seinen Mitmenschen fördern
- freundschaftliche und respektvolle Beziehungen aufbauen
- Kommunikationsstrategien entwickeln
- Abbau von Vorurteilen
- Prävention von der Ausprägung eins verletzenden und abwertenden Verhaltens
- Stärkung der Achtsamkeit
- Akzeptanz von Stärken und Schwächen
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Elternarbeit
Um das ganzheitliche Kindeswohl zu gewährleisten, sehen wir die Eltern und die Kita als die Sozialisationsinstanzen, die das Weltbild der Kinder positiv prägen sollen. Es ist uns wichtig, dass die Eltern als primäre Bindungspersonen ihrer Kinder angesehen werden. Eine wertschätzende Haltung gegenüber der gesamten Familie spielt eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung eines positives Selbstbildes und der Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls. Diese Fähigkeiten ermöglichen dem Kind auf sich den Bildungsprozessen zu öffnen. Ein intensiver Austausch und direkter Kontakt zwischen Erziehern und Erziehungsberechtigten schafft eine starke Basis für den prozessorientierten Verlauf des Kita-Alltags. Eine vertrauensvolle Kooperation zwischen Familie und Kita unterstützt das Wohlergehen des Kindes. Das Anknüpfen an Vertrautes bestärkt das Kind, vielfältige Erfahrungen zu machen. In unserer Einrichtung pflegen wir bewusst eine offene Haltung gegenüber von Eltern indem sie auch in den Tür- und Angel-Gesprächen die Möglichkeit bekommen, ihre Anliegen anzusprechen:
- Austausch über persönliche Vorstellungen zu Erziehungsfragen und Praktiken
- aktuelle Vorlieben und Interessen der Kinder
- Feedback zum Tagesverlauf
- Wünsche
- Konfliktsituationen
Dieser Austausch kann nur gelingen, wenn es sich für beide Seiten auf einer transparenten und nachvollziehbaren Kommunikationsebene vollzieht. Somit werden auch Gesprächsbelange wahrgenommen und auf einer sachlichen und fachlichen Ebene nach vorherigen, persönlichen Terminabsprachen in der Einrichtung durchgeführt. In diesem Kommunikationsaustausch wird keine Schuldzuweisung ausgesprochen. Demnach wird gleichwohl der Stigmatisierung des Kindes entgegenwirkt und die Prävention der Ausgrenzung aktiv etabliert. Gemeinsam wird das Erziehungsvorgehen reflektiert und nach Handlungs- und Unterstützungsalternativen gesucht. Gespräche werden immer familienergänzend geführt, mit dem Ziel, das Wohl des Kindes im Blick zu behalten. Den Eltern wird die Möglichkeit gegeben ein Entwicklungsgespräch einmal jährlich wahrzunehmen. Nach Bedarf können zusätzliche Termine nach Absprache vereinbart werden.
Als eine zusätzliche Kommunikationsform ist eine transparente Veranschaulichung der Bilder und Werken der Kinder sowie Aushängen mit relevanten Informationen im Eingangsbereich. Um der Förderung der verschiedenen Altersstufen entgegenzukommen, wurden für die Kinder personalisierte Postfächer gestaltet. Somit erhalten die Erziehungsberechtigten die Möglichkeit, wichtige Informationen zu erhalten. Des Weiteren bieten wir den Eltern die Möglichkeit, im Kindergarten zu hospitieren. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ihre Präsenz in der Einrichtung und die Möglichkeit am Gruppengesehen teilzuhaben und die Schlüsselsituationen zu beobachten, ihnen das Gefühl vermittelt, herzlich willkommen zu sein. Darüber hinaus ist uns eine sanfte und kindorientierte Eingewöhnung wichtig, die eine besondere Bedeutung in unserer Einrichtung gefunden hat. Gerade in der Kennenlernphase der Kinder und Eltern entwickelt sich das Empathievermögen und das respektvolle Verständnis füreinander. Der Aufbau einer vertrauensvollen Bindung zu verlässlichen Bezugspersonen, in diesem Fall zu den Erzieherinnen, wird durch eine langsame, sanfte Eingewöhnung (angelehnt an das Berliner Eingewöhnungsmodell) erreicht. Über einen individuellen Zeitraum hinweg wird das Kind von einer Bezugsperson seines Vertrauens in den Vormittag des Gruppenalltags begleitet.
Eine andere Methode, die Zusammenarbeit zu stärken, sind geplante Elternabende und Gesprächskreise über Erziehungsfragen. Zielsetzung ist es, sich sachlich mit den pädagogischen Inhalten auseinanderzusetzen und im Dialog über Probleme und Erziehungsbelange zu sprechen. Dabei werden Eltern als kompetente Personen und „Experten“ wertschätzend angesehen. Diese Treffen werden durch die Leitung oder externe Kooperationspartner moderiert. Zusätzlich wird von uns ein Austausch in lockerer und familiärer Atmosphäre begrüßt, indem wir Kreativabende anbieten.
Unseren inklusiven pädagogischen Leitgedanken setzen wir bei unserem Musical und Weihnachtskonzerten um. Hier wird in einer besonderen Weise eine stabile Kooperationsbrücke zwischen Träger, Einrichtung und Familie geschaffen, indem jeder Mensch auf Augenhöhe einen Platz in der praktischen Umsetzung findet. Kinder und Erwachsene können nur prozessorientiert agieren, wenn die Vielfalt auch anerkannt und gemeinsam gestärkt wird.