Wir waren auf der "International Masterclass 2016" in Bonn vertreten

16.03.2016 CJD Königswinter « zur Übersicht

Jedes Jahr finden die Schülerforschungstage International Masterclass: "Hands on Particle Physics" an über 150 Universitäten oder Forschungseinrichtungen in über 40 Ländern statt.
Am 16. März nahmen wir, Emil Hoffmann, Lukas Bauer und Christian Zdralek der Jahrgangsstufe 11, an einer International Master Class an der Uni Bonn teil. Wir waren Teil einer größeren Gruppe von Schülern mehrerer Schulen im Rhein-Sieg-Kreis, die von der Uni Bonn eingeladen wurde, gemeinsam die Physik hinter der Entdeckung des Higgs-Bosons nachzuvollziehen.

Die Veranstaltung wollte aktuelle Entwicklungen aus der Teilchenphysik, die oft noch nicht in Schulbüchern behandelt werden, vorstellen. Vormittags hörten wir einführende Vorträge zu den Grundlagen der Teilchenphysik (dem „Teilchenzoo“) sowie zum Umgang mit den Messdaten. Den Mittelpunkt stellte das Auswerten eben jener echter Messdaten, sog. „events“, dar, die am CERN in Genf bei Teilchenkollisionen im europäischen ATLAS-Experiment aufgezeichnet wurden. Anschließend diskutierten ein Mitstreiter und ich die Ergebnisse des Bonner Teams in einer internationalen, von zwei Physikern des CERN moderierten Videokonferenz mit dem Teams an den anderen teilnehmenden Universitäten in Europa und verglichen unsere Werte mit jenen, die das ATLAS-Experiment im Juli 2012 vorstellte. Letztere führten damals zum Nachweis des berühmten Higgs-Bosons.

Diese Videokonferenz war wohl das Spannendste vom ganzen Tag: Nicht nur redeten wir hier mit echten Physikern am CERN in Genf – wie viele Chancen dazu bieten sich schon im Leben?! - , sondern auch mit Gleichgesinnten in Rom, Madrid, Orsay (Frankreich) und Hamburg. Spontan auf komplexe Fragen zu reagieren war nicht ohne, aber hier konnte ich endlich das Englisch anwenden, wofür man sich in der Schule seit Jahrgangsstufe 3 abmüht. Und das war es wert: Unsere Bonner Instruktoren (angehende Doktoranden der Physik) waren ebenso begeistert wie wir über das Lob der Leute am CERN. Und das gute Gefühl, die Wissenschaft hinter einem der größten und vielleicht wichtigsten Experimente in der Geschichte der Physik langsam zu verstehen, wird zumindest mir noch länger erhalten bleiben.

Christian D. Zdralek, 11e