Antidiskriminierungsworkshop für die Klassen 8 der CJD Realschule

06.02.2020 CJD Königswinter « zur Übersicht

Ein Tag keinen Fachunterricht – super! Aber einen gesamten Schultag in einem Workshop hocken, ist das nun wirklich besser? Sehr gespannt erwarteten wir, was der Workshop „Zeichen setzen! Für Menschlichkeit, Vielfalt und Toleranz“ uns zeigen würde.
Nach einer Vorstellungsrunde und einem Vertrauensspiel waren wir entspannt und offen für einen intensiven Austausch und gemeinsame Diskussionen. Nicht ein abgehobenes Thema stand zur Diskussion, sondern Erfahrungen und ein Austausch über Situationen aus unserem Alltag.  Schnell merkten wir, es geht nicht nur um Sachinformationen und Begriffserklärungen, sondern es geht um Austausch, Offenheit und Wertschätzung in unserer Gemeinschaft. Es geht um unseren Alltag und um unser Miteinander.
Jeder von uns kennt es, wenn im Alltag beispielsweise genervt gesagt wird: „Du bist doch voll behindert“ oder „Der ist doch krass schwul“ oder „Du Ausländer“. Jeder kennt es, wenn mit einem Ausländer z. B. im Bus plötzlich sehr langsam und laut gesprochen wird, obwohl dieser Ausländer gar keine Sprachprobleme hat. Manchmal werden auch bewusst oder unbeabsichtigt Dinge über Gruppen gesagt: „Die sind ja alle wie die….“
Oft überlegt man gar nicht, was diese Verhaltensweisen anrichten, Schimpfwörter bedeuten oder Beleidigungen bewirken. Wir denken über die Auswirkungen dieser Äußerungen viel zu wenig nach. Sie treffen Menschen, werten sie ab, verletzen und grenzen sie aus. So kommt es zu „Diskriminierung“.
Entstehung und Auswirkung von Diskriminierung haben wir im Workshop in einem Positionierungsspiel, durch Kurzfilme und bei Erfahrungsübungen nachvollzogen, analysiert und reflektiert. Wenn wir uns im Alltag bewegen, treffen wir mit unterschiedlichen Menschen zusammen. Auch vor unserem Schultor macht Diskriminierung leider nicht halt, was wir in der sehr offenen Austauschrunde in der Klassengemeinschaft erfahren haben.
Diskriminierung betrifft uns alle, wir erfahren Diskriminierung oder diskriminieren bewusst oder auch unbewusst selbst. Der Workshop hat uns angeregt, den Alltag bewusster zu beobachten und einzugreifen. Die Möglichkeiten zu einem Handeln und Zeichen zu setzen für Menschlichkeit, Vielfalt und Toleranz werden an unserer Schule z. B. durch den Austausch und das vertrauensvolle Gespräch bei Problemen mit Mitschülern und Lehrern, aber auch mit unseren Schülervertretern (Klassensprecher/ SV), mit dem Vertrauenslehrer, mit dem Klassenlehrer, mit der Schulleitung usw. gegeben.
Aus diesem Workshop nehmen wir mit, wie wichtig der Austausch ist und auch wie wichtig es ist, wertschätzend miteinander umzugehen, damit keine Ausgrenzungen an unserer Schule und in unserem Alltag stattfinden.                                                         Klassensprecher der Klassen 8