Gänsehautmomente am Jugenddorfabend

23.04.2024 CJD Königswinter « zur Übersicht

Am Montag, den 15. April 2024, standen das letzte Mal alle Schüler jedweden Geschlechts der 10e zusammen für einen Jugenddorfabend auf der Bühne und debattierten über verschiedenste, gesellschaftliche Streitpunkte. Dafür hatten sie das vorherige Schuljahr im Projektunterricht die Möglichkeit, zu aktuellen und umstrittenen Themen zu recherchieren und intensiv in die Materie einzutauchen.

Direkt zu Beginn wurde die Alltäglichkeit von Diskussionen mithilfe eines lustigen Sketches eingeleitet: Ein Schüler kam scheinbar wegen eines Bahnstreiks zu spät und regte sich lauthals über die Missstände im Land auf. Das anschließende Streitgespräch mit den Moderatoren zeigte anschaulich, wie wichtig zivilisierte Diskussionen für unser Zusammenleben sind. Dies rüberzubringen sei den Schülern besonders gut gelungen, lobte die stolze Klassenlehrerin der 10e: ,,Aus meiner Sicht ist nicht nur jeder einzelne Schüler an seinem Projekt gewachsen, sondern auch die Klasse als Gemeinschaft.”
Zunächst eröffneten fünf Schüler mit einer Talkshow über das Thema, ob Schulnoten abgeschafft werden sollten, den Abend. Darauf aufbauend folgte ein Streit über die aktuelle Relevanz des Schulfachs Latein für die moderne Gesellschaft. Der Abend lief fort mit einer Podiumsdiskussion über die Bestrafung von Klimademonstranten und einer Pause, um danach fokussiert einer Ausgabe von “fair, aber hart” zu lauschen, die sich in einer hitzigen Runde mit der Erhöhung des Bürgergeldes befasste.
Fortführend wurde das Publikum von einem Podcast über die ethische Auseinandersetzung mit Gehirnchips der Firma Neuralink gebannt. ,,Ich persönlich fand die Idee der Gehirnchips am bewegendsten, weil die Diskussion nicht nur zukunftsorientiert und kontrovers ist, sondern auch zu philosophischen Auseinandersetzungen anregt”, war eines von vielen positiven Feedbacks an die Schüler.
Den Abschluss machte die größte Gruppe mit einer letzten Talkshow über Transidentitäten im Sport, die ebenfalls zu beachtlichem Gesprächsbedarf und der Infragestellung der vorherrschenden Normen führte. Insgesamt fasste eine Schülerin den Abend folgendermaßen souverän zusammen: ,,Wenn ich an den letzten Jugenddorfabend denke, dann denke ich an die große Vielfältigkeit: Vielfältigkeit in den Themen, die sich dann auch inhaltlich und methodisch auf unterhaltsame und kurzweilige Weise voneinander unterschieden.”
Als sich der Jugenddorfabend dem Ende zuneigte, stieg die ganze Klasse auf die Bühne, um ihren herzhaften und wohlverdienten Applaus zu ernten, der alle Schüler mit überschäumender Euphorie und Stolz erfüllte. Nun klang die Veranstaltung mit dem regen Austausch zwischen Darstellern, Lehrern, Freunden und Eltern langsam ab, was den Akteuren nicht nur viel Lob einbrachte, sondern auch ein Gefühl der Traurigkeit, denn es war nicht nur einer der besten Jugenddorfabende der Klasse, sondern leider auch ihr letzter. ,,Ich halte diesen Abend für einen vollkommenen und würdigen Abschluss unserer Ära als Klasse”, kommentierte eine Schülerin passenderweise.

Der hohe Nährwert und pädagogische Sinn dieser Jugenddorfabende wurden von einer Entität wohlklingend zusammengefasst: ,,Mich persönlich hat vor Allem das Schlüpfen in verschiedene Rollen geprägt, weil man das Thema so aus einer ganz anderen Perspektive wahrnehmen durfte.” Insofern hoffen wir alle von Herzen, dass auch die nachfolgenden Klassenstufen entweder auf der Bühne oder im Publikum von der Reichhaltigkeit solcher Veranstaltungen profitieren werden und, dass das Konzept der öffentlichen Vorträge nicht nur dem e-Zweig angeboten werden wird.

Von Anna Gasch und Linus Voltz, 10e